Mindfuck adieu.

MindfuckGerade habe ich dieses Buch fertig gelesen: „Mindfuck – Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können.“ Und ich finde es wirklich empfehlenswert. Es ist gut und flüssig geschrieben, geht auch in die Tiefe (etwas was ich bei manchen Coaching-Büchern vermisse) und liefert wirklich konstruktiven Input.

Mit „Mindfuck“ meint die Autorin die Selbstgespräche, die wir mit unserem inneren Kritiker, unseren verinnerlichten Eltern oder unserem überforderten inneren Kind führen und die uns daran hindern, unsere Bedürfnisse zu erfüllen und unser volles Potenzial entfalten. Wir alle kennen diese Form der Selbstsabotage – wer depressiv ist, ist sicher Experte auf diesem Gebiet. Ich kann mich hervorragend selbst „fertigmachen“ und innerlich zerfleischen, mich solange kritisieren, bis nichts von meiner Freude, meinem Engagement, meinen Plänen übrig ist. Bis ich schon im Vorfeld aufgebe, mich aufgebe. Das kann doch alles nichts werden. Das darf man nicht. Das kann ich nicht. So geht das nicht. Das wird nicht gut ausgehen.

Es wäre schön, wenn man – wie Petra Bock in ihrem Buch vorschlägt – den inneren Kritiker zu einem inneren Verbündeten machen könnte. Ob die von ihr vorgeschlagenen Strategien dazu ausreichen, kann ich noch nicht beurteilen. Ich glaube, es ist ein langer Weg. Aber ich finde das Buch sehr ermutigend und die Beispiele aus der Coachingpraxis interessant. Vor allem der Vorschlag, sich künftig am Maßstab „Lebensqualität“ statt „Sicherheit und Kontrolle“ auszurichten, erscheint mir hilfreich. Und die Vorstellung mit mehr Neugierde, Freude und Vertrauen in die Welt zu blicken gefällt mir. Ich denke auch, dass man so dem Ziel näher kommen kann, sein Leben in der Fülle und in der Kraft zu leben.

Petra Bock: „Mindfuck – Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können.“ (2011)
Gibt’s für EUR 19,99.

 

 

Tröstlich.

Ein Gedicht, das mich tröstet, wenn meine innere Kritikerin mal wieder kein Erbarmen kennt:

You suppose you are the trouble
But you are the cure
You suppose that you are the lock on the door
But you are the key that opens it
It’s too bad that you want to be someone else
You don’t see your own face, your own beauty
Yet, no face is more beautiful than yours.

(Rumi)

Krieg gegen uns selbst.

Negative Selbstgespräche und Gedanken (z.B. über die eigene Wertlosigkeit) sind wesentliche Bestandteile depressiven Erlebens. Ein sehr treffendes Zitat, das ich dazu kürzlich gelesen habe:

„Es ist als ob die Depression ein Krieg sei, den wir gegen uns selbst führen, und wir jeden Fetzen negative Propaganda, den wir irgendwo auftreiben können, als Munition verwendeten. Doch wer soll diesen Krieg gewinnen?“

(aus: Williams, Teasdale, Segal, Kabat-Zinn: Der achtsame Weg durch die Depression)