Neustart.

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Endlich, der Neustart. Die Trennung, die sich nun über eineinhalb ungeheuer anstrengende Jahre hingezogen hat, ist endlich vollzogen. Letzten Freitag hat er seine letzten Sachen abgeholt. Und nun ist er – ich kann es kaum glauben – endlich vorbei, dieser furchtbar schmerzhafte, zermürbende, unsinnige, grausame Rosenkrieg. Den ich nie wollte. Den niemand gewinnen kann. Der nur Verlierer zurücklässt.

Ich erinnere mich noch so gut, wie ich im vergangenen Jahr in der Klinik tief in mir drin gespürt habe, dass ich gehen muss. Und dass es mir absolut unmöglich schien. Wie oft mich in den letzten Monaten das Gefühl, dass ich mich aus dieser Beziehung nicht befreien kann, gewürgt hat wie eine unsichtbare Hand. Ich dachte es würde nie vorbei sein.

Jetzt ist es vorbei.

Auf dem Schlachtfeld zwei verletzte Menschen, blutend, geschwächt, erschöpft, enttäuscht, traurig, wütend. Dass es so enden musste, erscheint mir so unwürdig. Die Liebe, die einmal da war, zu zerfleischen, bis nur noch wertlose Fetzen übrig sind. Ich hatte das befürchtet. Jetzt muss ich es akzeptieren. Loslassen. Weitergehen. Heilen.
Neu anfangen.

Als die Anspannung endlich nachgelassen hat war da so viel Erschöpfung, dass ich dachte, ich könne nie wieder aufstehen. Aber schon wenige Tage später spüre ich, dass ich wieder an Kraft gewinne. Schon? Ja, schon. Ich staune. Scheinbar hatte Dr. B. recht als er meinte, ich würde unterschätzen wieviel Energie eine unglückliche Beziehung kostet. Die Lebenskraft, ja sogar Lebensfreude kommen in Wellen und schütteln mich durch. Ich bin überwältigt und unglaublich dankbar. Die Zuversicht wächst – ein zartes kleines Pflänzchen – in meinem Inneren. Ich kann es kaum glauben: Ich will leben.

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